Die Kirche vom Vrigstad

Die Kirche vom Vrigstad
Sehr verehrte deutschsprachige Besucher! Wir begrüssen Sie herzlich in det Kirche von Vrigstad, und bitten im folgenden Ihnen eine kurze Information über ihre Baugeschichte, ihre heutige Gestaltung und ihre Kunstgegenstände geben zu dürfen.

Zur Baugeschichte und Architektur
Die Kirche wurde 1865 gebaut, um der damals schnell wachsenden Gemeinde von Vrigstad einen würdevollen Raum für ihre Gottesdienste zu geben. Die alte im 12. Jh. gebaute Kirche war zu baufällig und klein geworden, und musste einfach abgerissen werden. Sie lag gleich südlich der heutigen, und wir kennen sie durch Abbildungen (im Aufenthaltsraum unter der Empore) und Beschreibungen.

1963 wurde die Kirche unter Leitung von dem Architekten Lars Stalin durchgreifend restauriert. Architektonische Mittel vom vorigen Jh, vor allem Holzdekorationen in symmetrischen Mustern wurden bei der Restaurierung von ihm aufbewahrt und weiterentwickelt. Solche Muster findet man häufig in der Kirche, z.B. an der Kanzel, an den Säulen und an der Empore. Die zwölf Säulen, die den Innenraum in Langhaus und Seitenschiffe aufteilen, tragen zwölf Kronleuchter aus Messing. Jeder hat oben einen hölzernen Gegenstand, der auf die Attribute der zwölf Apostel zielt. Diese Attribute – ein Schlüssel für Petrus, ein Kelch für Johannes, eine Säge für Simon u s w – sind auch in den Altartisch eingelegt worden. So übermittelt die Architektur eine Botschaft, und zwar dass Christus seine heutige Gemeinde genau so wie einmal seine erste auf einfache Leute wie die Apostel baut, die die Aufgabe haben, das Licht durch die Welt zu tragen.

Dass Holz und hölzerne Dekorationen eine Hauptrolle für die Gestaltung des Innenraumes, und dass gerade Bäume das Hauptmotiv der Chorfenster sind, lässt sich vielleicht daraus erklären, dass die Kirche von Vrigstad mitten in den Wäldern des südschwedischen Hochlandes liegt.

Chorfenster
Die Chorfenster wurden 1963 eingesetzt. Sie wurden von dem schwedischen Künstler Bo Beskow ausgeführt. Die zwei mittleren steilen den Baum der Erkenntnis und den Baum des Lebens dar. Das linke Fenster zeigt, wie der Mensch sich nach den verbotenen Fruchten streckt, wie er aber von dem flammenden Schwert weggetrieben wird und herunterstürzt. Im rechten Fenster geht der Weg zur Erlösung durch die Taufe und das Wort, dann an die Stätte Golgatha. Oben das Kreuz und der Ring als Symbol der Ewigkeit und der Allmacht Gottes.
Die flankierenden Doppelfenster unterstreichen und ergänzen das Baummotiv.

Die Orgel
Bei der Restaurierung wurde der Chor freigelegt, was den freistehenden Altar ermöglichte, und der neuen Orgel im Chor Raum liess. Die fünfzehnstimmige Orgel wurde 1964 von dem dänischen Orgelbauer Troels Krohn gebaut. Die alte auf der Orgelempore stammt von 1874, aber ist heute nicht mehr verwendbar.

Der Taufstein
Der älteste Gegenstand der Kirche ist der Taufstein, eine Arbeit aus dem 12. Jh. von dem steinhauer Finvider, der auch in mehreren Nachbarkirchen Steinmetzarbeiten ausführte.

Altarbilder
Ueber dem Taufstein hängt ein Altarbild von der alten Kirche. Es wurde 1778 von dem smoländischen Kunstler Pehr Hörberq qemalt, und stellt das heilige Abendmahl dar.

An der Wand diesem Bild gegenüber hängt nach eine Darstellung des heiligen Abendmahles, und zwar eine Schintzerei, die von 1865 bis 1963 als Altarschmuck diente.

Kanzel
Die Kanzel hinten im rechten Seitenschiff stand einmal in der alten Kirche und ist eine typische Barockschnitzerei aus dem 17. Jh. Die fünf Figuren sind leider schwer beschädigt worden. Nur die zwei linken lassen sich deshalb sicher identifizieren: es sind Andreas mit dem X-Krez und Johannes mit dem Kelch. Die Sanduhr stammt von 1756.

Grabstein
Der Grabstein an der linken Wand der Eingangshalle lag viele Jahre im Chor der alten Kirche, wo der Pfarrer zu Vrigstad Benedictus (gest. 1670) mit Frau und Kindern begraben war. Nach dem Abreissen der alten Kirche lag der Stein auf dem Friedhof im Freien bis er 1899 in die Neue Kirche aufgesetzt wurde.

© Rudolf Thunander